Direkt zum Inhalt

Die FANK veröffentlicht die jährlichen Kontrollberichte über die Stresstests von Kernkraftwerken

Nach dem Nuklearunfall in Fukushima am 11. März 2011 wurden alle europäischen Kernkraftwerke Stresstests unterzogen, um ihre Betriebssicherheit auch bei extremen natürlichen Bedingungen wie Überschwemmungen und Erdbeben zu bewerten. Belgien hat diese Tests auf andere Szenarien wie Flugzeugabstürze und Gasexplosionen ausgedehnt und beschlossen, die Beständigkeit der anderen großen kerntechnischen Einrichtungen in unserem Land zu bewerten.

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Stresstests hat jeder Betreiber einen Aktionsplan erstellt, um das Sicherheitsniveau seiner Anlagen zu verbessern. Die FANK hat diese Aktionspläne evaluiert und gegebenenfalls zusätzliche Anforderungen und Empfehlungen formuliert. Dieser Prozess wurde im Juli 2013 abgeschlossen. Seitdem sorgen die FANK und ihre technische Tochterorganisation Bel V für die Umsetzung ​​dieser Aktionspläne. Darüber hinaus veröffentlicht die Agentur jährlich einen Bericht, in dem die Fortschritte bei der Umsetzung dieser Pläne beschrieben werden.

Die Kernkraftwerke Doel und Tihange

Bis Ende 2018 hatte ENGIE Electrabel seinen Aktionsplan zu über 99 % umgesetzt. Der letzte umzusetzende Aktionspunkt betrifft den Bau eines neuen Betriebszentrums am Standort Tihange, das als Backup für das derzeitige Zentrum dienen soll. Die entsprechenden Arbeiten laufen, dieser Punkt kann im Jahr 2019 abgeschlossen werden.

Die Kernkraftwerke Doel und Tihange sind jetzt ausreichend gegen Naturgefahren wie Überschwemmungen und Erdbeben geschützt. Die beiden Standorte sind auch für den Fall eines vollständigen Stromausfalls ausreichend geschützt, und ihre Strategie für den Umgang mit schweren Unfällen wurde verbessert.

Andere belgische kerntechnische Einrichtungen

Das Institut für Radioelemente (IRE) in Fleurus hat seinen Aktionsplan im Jahr 2018 vollständig umgesetzt.

Das Kernforschungszentrum (SCK•CEN) in Mol hat etwa 99 % seiner Maßnahmen umgesetzt. Die verbleibenden Punkte betreffen den Bau eines neuen Dieselgebäudes für den Kernforschungsreaktor BR2 („Belgian Reactor 2“) und die Modernisierung des Löschwassernetzes. Diese Maßnahmen sollten noch in diesem Jahr abgeschlossen sein.

In Bezug auf Belgoprocess mit Sitz in Dessel, das für die Entsorgung belgischer radioaktiver Abfälle verantwortlich ist, wurde der Aktionsplan zu 90 % umgesetzt. So sind die Einrichtungen jetzt ausreichend geschützt, sollte es beispielsweise zu einer Überschwemmung oder einem Flugzeugabsturz kommen. Der Brandschutz des Standorts muss jedoch noch verstärkt werden. Diese Feststellung betrifft insbesondere die Branderkennungs- und Brandbekämpfungssysteme bei vollständigem Ausfall der Stromversorgung.

Die FANK wird die Fortschritte bei der Umsetzung der Aktionspläne weiterhin überwachen und im März 2020 ein neues Update veröffentlichen.

Lesen Sie hier alle Kontrollberichte.
Lesen Sie hier das vollständige Informationsdossier zu den Stresstests von kerntechnischen Einrichtungen.